Wie die Refugee Law Clinic an der Universität Passau Geflüchteten hilft
Wer sich mit Migration und Asylrecht auseinandersetzen muss, steht oft vor komplizierten Gesetzen und schwer verständlichen Behördenbriefen. In der Refugee Law Clinic unterstützen engagierte Jura-Studierende Geflüchtete – und sammeln dabei wertvolle Praxiserfahrung. Unser Interviewpartner Bastian gibt einen Einblick in den Ehrenamts-Alltag.
Schwer verständliches Juristendeutsch in Behördenbriefen und kompliziert formulierte Gesetze sind für jeden Muttersprachler eine Herausforderung – und wer gerade erst angefangen hat, Deutsch zu lernen, ist mit rechtlichen Dingen und der Kommunikation mit Behörden erst recht schnell überfordert. Wie gut, dass es eine studentische Initiative gibt, die mit Begeisterung und Hilfsbereitschaft dafür sorgt, dass Geflüchtete in schwierigen Situationen rechtlichen Beistand bekommen: Bastian von der Refugee Law Clinic berichtet in dieser Podcast-Epidsode, wie die studentische Rechtsberatung Migrantinnen und Migranten unterstützt.
Bei der Refugee Law Clinic an der Universität in Passau können alle vorsprechen, die rechtliche Fragen in Zusammenhang mit Migration haben. Obwohl es vorrangig um nüchterne Bescheide und Paragrafen geht, geht es gleichzeitig auch um Menschen und ihre Nöte: Kann ich wirklich abgeschoben werden, wenn ich in meinem Herkunftsland nicht sicher bin? Kann ich meinen Partner und meine Kinder nach Deutschland holen, um endlich wieder als Familie zu leben? In Emerenz. Der Podcast erzählt Bastian unserem Host Hendrik Schwartz, mit welchen Themen er und die anderen Studierenden bei ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit konfrontiert werden und wie sie mit den oft berührenden Geschichten der Geflüchteten umgehen.
Für die Studierenden bringt die Arbeit in der Refugee Law Clinic einen praktischen Mehrwert – denn im Jura-Studium ist keine praktische Arbeit vorgesehen. In der Refugee Law Clinic dagegen werden – unter Aufsicht einer Rechtsanwältin – Schriftsätze verfasst, Klagen vorbereitet oder auch mal ein Mandant zur Anhörung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) begleitet. Migrations- und Aufenthaltsrecht ist zudem ein Fachgebiet, auf das weder im Studium Wert gelegt wird, noch lässt sich damit nach dem Studium viel Geld verdienen. Umso wertvoller ist die Arbeit der Studierenden für die Geflüchteten – und in mancher Hinsicht auch ein Aha-Erlebnis: „Viele Menschen sind eben nicht in einem rechtsstaatlichen System aufgewachsen wie in Deutschland. Die wissen gar nicht, dass man sich rechtlich Hilfe holen kann“, sagt Bastian.

Weitere Informationen gibt es auf der Website der Studentischen Rechtsberatung der Universität Passau unter https://srb-passau.de/rlc/.